Zunächst noch Nachträge von gestern: es gab noch einige Checks und Gespräche mit den behandelnden Ärzten. Ich fühle mich hier sehr gut betreut und – das ist das Wichtigste: rundum verstanden. Die betreuende MTA hat mich dann auch noch im Detail über die Vorbereitung, den Ablauf und die unmittelbare Zeit nach der OP aufgeklärt. Ich habe dabei wieder gemerkt, dass ich keine Angst vor der OP habe. Einen riesengroßen Respekt ja, aber keine Angst. Hier wird sehr professionell gearbeitet. Da ist für mich kaum Raum für Angst. Aber natürlich bleibt der Respekt vor dem Eingriff.
Dann gab es noch drei Highlights:
Ich hatte gestern die Möglichkeit mit einem Patienten zu sprechen, der die Tiefe Hirnstimulation hier vor gut einem Jahr hat durchführen lassen. Er würde den Eingriff jederzeit wieder machen. Er hat eine unglaubliche Lebensqualität zurückgewonnen! Was will man mehr hören? Ich habe mich gleich bereiterklärt nach meiner OP (so sie denn stattfindet) auch als Ansprechpartner für neue Patienten zur Verfügung zu stehen.
Mein behandelnder Professor kam gestern auf mich zu und berichtete von einer Wissenschaftsjournalistin, die über die Tiefe Hirnstimulation einen Artikel schreibt. Ob ich bereit wäre als Patient ein Telefoninterview zu führen, damit sie auch einen Eindruck von der Patientenseite gewinnt. Natürlich bin ich bereit dazu. Das Interview haben wir heute schon geführt.
Und ich habe gestern ein Experiment durchführen können, das in der Deutlichkeit für mich überraschend war. Es ist bekannt, dass der Essentielle Tremor unter Alkoholeinfluss temporär weggeht. Gestern haben wir das in der Klinik mit Videoaufzeichnungen untermauert (ich habe ein Bild gemacht, als das Experiment vorbereitet wurde). Ich habe bestimmte Übungen und Bewegungsabläufe ohne Einfluss von Alkohol durchgeführt. Dies wurde aufgenommen. Natürlich haben meine Hände gewackelt. Dann gab es eine ungewohnte Situation. In der Klinik bekam ich (natürlich unter ärztlicher Aufsicht) zwei Becher Wein, die ich ziemlich schnell trinken musste. Nach 30 Minuten haben wir das Experiment wiederholt – und der Tremor war weg. Ja, das habe ich in der Vergangenheit bei mir auch schon beobachtet, aber in dieser Deutlichkeit und mit Aufzeichnung noch nicht!
Das war also der Rest des gestrigen Tages. Ein Highlight gab es noch: Ich hatte Besuch meiner Frau 😉 Es ist schon echt verrückt, was wir beide gerade „um die Ohren“ haben…
Die Tage sind hier gut durchgetaktet. Gestern hatte ich in der Mittagszeit die Chance ergriffen und bin mit meiner Frau in die Cafeteria. Just in dieser Zeit rief die Anästhesie an und wollte mich sprechen. Das hat gestern nicht mehr geklappt, also direkt heute früh um acht. Dies ist also auch abgehakt.
Ich habe das Gefühl, dass heute noch ein paar große Brocken kommen. Unter anderem MRT und vielleicht die erste Vorentscheidung, ob und wann die OP stattfinden könnte. Also: Daumen drücken!
Ein Kommentar zu „Tag 3 der Voruntersuchung“